Wieder kein Roman von mir. Ich gehe jetzt unter die Serienschreiber. „45 Minuten bei den Herzdamen“ soll das Sequel heißen, gewidmet den Abenteuern von Forumlern, die das neue Dreiviertelstunden-Angebot in diesem Wohnungs-Etablissement nutzen. Ich liefere hier mal den Trailer und sicher später weitere Folgen. Die werten Kollegen sind herzlich eingeladen, eigene Episoden, eigene Date-Berichte und -Erfahrungen beizusteuern.
Im Alter von 15, 16 Jahren, spindeldürr und schrecklich schüchtern, waren hübsche Mädels für mich absolut unerreichbar gewesen. Mein erreichbares Objekt der Begierde waren seinerzeit kleine schwarze Scheiben, die mit 45 Umdrehungen in der Minute auf meinem Thorens-Laufwerk rotierten. Beatles und Stones natürlich. Kinks, Beach Boys, Yardbirds. Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich und Graham Bonney.
Ein kürzlich eingeführtes Angebot bei den Herzdamen in der Bad Cannstatter Brückenstraße (und natürlich auch bei den Schlossdamen im Stuttgarter Westen) rückt mir die magische Zahl 45 wieder ins Bewusstsein: Es gibt neben dem Halbstunden- und Stunden-Service auch die Möglichkeit, eine der Ladies 45 Minuten zu buchen für 130 Euro. Am Donnerstag reduziert sich der Preis auf 110 Euro, am Sonntag für die, die’s ganz genau nehmen, auf 117 Euro (130 minus 10 Prozent Tagesrabatt). Das ist eine schöne, gästefreundliche Offerte , nicht nur für Kollegen mit knapperem Budget. Mir persönlich ist eine halbe Stunde dort immer zu kurz – und eine volle Stunde eigentlich zu lang. All meine 60-Minuten-Dates mit Danielas Damen waren im Grunde nach 35, 40 Minuten beendet gewesen, der Rest der Zeit auf dem Zimmer verstrich mit anregenden Gesprächen. Klar, ich liebe diesen Talk davor und danach. Er gehört für mich zu einem guten Paysex-Erlebnis einfach dazu. Doch dank der gastfreundlichen Herzlichkeit der Herzdamen findet sehr viel dergleichen oftmals in der legendären Küche statt.
Ich hab’s ausprobiert. Daniela angerufen, einen Termin ausgemacht und am Donnerstagnachmittag zur Rosensteinbrücke gepilgert.
Zehn Minuten vor der Zeit habe ich dort geklingelt, wurde von Hausdame Renate sehr freundlich und smart empfangen und in die Küche geleitet. Dort saßen schon mal zwei junge Ladies, die ich noch nicht persönlich kannte und die mir beide ausgesprochen gut gefielen: Eszter und Karina. Ich setzte mich dazu, trank das mir angebotene Glas Sprudel, als auch schon jenes Mädel in den Raum hineingefegt kam, auf das ich mich wirklich herzlich gefreut hatte: Emilia. Sie sah wunderbar aus mit ihrer bronzierten Haut, dem biegsamen Body mit für mich idealen Proportionen, den strahlenden schönen Augen, von denen die Homepage-Bilder nur einen ungefähren Eindruck vermitteln, und den vor kurzem rotblond gefärbten langen, wallenden Haaren. Emilia hat sich gleich auf meinen Schoß gesetzt, meine Hand fest in die ihre genommen und ganz plötzlich ein wildes Liebesspiel mit finalem Orgasmus simuliert, als wolle sie sich für die legendäre Schnellimbiss-Szene in der Hollywood-Komödie „Harry & Sally“ empfehlen. Da war ich schon mal ordentlich aufgewärmt. Doch ich musste mich zügeln. Emilia wollte sich schön machen für mich, und dazu gehörte wohl ein Paar Halterlose, das Daniela mitbringen sollte. Auf sie haben wir also gewartet, schön Händchen gehalten (Emilia ist da sehr zärtlich) und ein wenig geplaudert.
Dann kam der Strumpfservice in Gestalt von Daniela. Emilia zog sich um, und als sie wieder in der Tür stand, blieb mir die Spucke weg. Ein supersexy Girl stand da im Rahmen. Schöne, dezente Schminke, die das Rassig-Südländische in ihrer Physiognomie betonte, schwarze Korsage mit einem Dekolleté, das die Wohlgeformtheit der satten Handvoll Busen ahnen ließ, ebenfalls schwarze Halterlose, der nur lückenhaft bedeckte knackig schlanke Po – alles zusammen mehr als ein Versprechen. Daniela zückte spontan das Smartphone, Emilia posierte mit eingespielten Bewegungen wie ein Profi-Model für die Fotografin, von vorn (klick), seitlich (klick), von hinten (klick), mit stolz vorgerecktem Kinn (klick), mit lasziv herausgestreckter Zunge die männermordende Wildkatze mimend (klick). Mir schlug das Herz bis zum Hals. Emilia muss es gespürt haben. Sie packte meine Hand und zog mich energisch über den Flur. Wow!
Ich hatte die Wahl und entschied mich nicht fürs Afrika-Zimmer, sondern für den „White Room“ neben dem Haupteingang. Schön hell und freundlich ist es dort, in Weiß, Blau, Lila gehalten. Ich musste mich in diesen Gemächern einfach wohlfühlen, als Emilia nach der Waschung mich im Stehen schier schwindelig küsste. Ja, jetzt wollte ich ihn endlich haben, ihn genießen, diesen warmen, aufregenden Leib. Sie drehte mir impulsiv den Rücken zu, bat mich, den BH zu öffnen, und ich konnte von hinten ihre prachtvollen Brüste, den Hüftschwung, den zarten Bauch, die Oberschenkel mit meinen Händen streicheln und drücken, was ich immer wieder, immer erregter tat. Ich bestand irgendwann nur noch aus Wollust und Begierde, und das wurde noch intensiver, als wir uns in die Horizontale begaben. Knutschen, Blasen, Lecken, Vögeln – es war so schön, so ungetrübt geil, wie ich es bei meinen vorherigen Emilia-Besuchen erlebt hatte. Dieses tolle Weib ist Knutschkugel, zärtliche Gespielin, wilde Sau, frisch-fröhlicher Sonnenschein zugleich. Danke, du Schatz, du bist einfach wunderbar!
Nach punkt 45 Minuten waren wir „fertig“. Eine gute Dreiviertelstunde noch saß ich in geselliger Runde in der Küche, Emilia auf meinem Schoß (sie hatte heute noch etwas Zeit!), die fein geschwungene Nackenpartie und die grazilen Schultern vor meinen Augen, ihr schönes Gesicht im Spiegel gegenüber, und in geselliger Runde haben wir gebabbelt, über Veränderungen in der Stuttgarter Wohnungslandschaft, übers Sommerloch, Ludwigsburger Weinfestivitäten und Nicknames (Emilia nennt sie Ficknames).
Fast etwas verlegen habe ich die 110 Euro da gelassen – denn ich erinnere mich gut an andere Dates, bei denen ich schon für knapp das Doppelte weniger Vergnügen gehabt hatte . Dann bin ich raus in den schönen Spätsommerabend am Neckar. Das Experiment 45 Minuten: bei der heutigen Versuchsanordnung mehr als ein voller Erfolg.
Noch ein wenig Musik:
funfiftyone, wüsste drei bis vier Optionen für die nächsten 45 Minuten
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