Vielleicht muss man mal die Argumentation wechseln und auf die Belange der Gruppen mit Migrationshintergrund hinweisen, die am Wochenende in Gruppe durch die Laufhäuser streifen. Was sollen die dann machen?
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Vielleicht muss man mal die Argumentation wechseln und auf die Belange der Gruppen mit Migrationshintergrund hinweisen, die am Wochenende in Gruppe durch die Laufhäuser streifen. Was sollen die dann machen?
Diese Argumentation ist ganz dünnes Eis.
Die Sexkauf-Gegner greifen solche Aussagen gerne auf und benutzen sie als Munition für ihre Forderung. Getreu dem Motto: "Sollen sich die Prostituierten opfern, damit die Männer nichts Schlimmeres anrichten oder andere Frauen missbrauchen?" In deren Augen ist Sexarbeit grundsätzlich Gewalt an Frauen. Selbst wenn die SDL ihre Arbeit selbstbestimmt und freiwillig ausübt - sie ist und bleibt ein Opfer ihrer selbst und muss unbedingt gerettet werden.
Momentan startet übrigens der "Bundesverband Nordisches Modell" seine große Wahlkampagne in den sozialen Medien.
Von heute an bis zur Wahl werden in Facebook und Co. verstärkt Anzeigen mit Argumenten FÜR ein Sexkaufverbot sowie alle möglichen Negativ-Beispiele aus der Prostitution geschaltet, um verstärkt Stimmung für das NM zu machen.
Bin mal gespannt, ob die Gegenseite (z. Bsp. der BesD) eine ähnliche Aktion startet, um diesen Behauptungen etwas entgegenzuwirken ...
Wobei die Polizei aktuell schon sehr aktiv ist und gegen kriminelle im Milieu vorgeht .
https://www.swr.de/swraktuell/baden-...rring-102.html
In so einem Fall frage ich mich schon, wie in Zukunft das Nordische Modell helfen soll.
Bei einem Sexkaufverbot müssen die Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden, doch erst recht im Verborgenen arbeiten und werden der Polizei gegenüber noch misstrauischer, weil sie trotz allem Teil einer Straftat sind. Einfach nur zu sagen: "Wenn wir es verbieten, kommt kein Freier mehr und die Kriminellen hören mit ihren Geschäften auf" ist doch völlig blauäugig. Gerade WAS verboten und illegal ist, lockt diese zwielichtigen Typen besonders an, weil sie damit am meisten Geld scheffeln können.
Wäre es da nicht besser, mehr Kontrollen, mehr Anlaufstellen, mehr Hilfe anzubieten? Am besten mehrsprachig, damit die betroffenen Frauen sich in ihrer Muttersprache unterhalten können.
Vielleicht wäre es ja auch eine Option, wenn ehemalige SDLs für die Beratungsstellen / Polizei arbeiten. Diese "alten Hasen" kennen sich im Milieu aus und würden am schnellsten einen Zugang zu den Betroffenen finden.
@tiger: Das liegt daran, dass es den meisten NM-Befürwortern aus der Politik einen Scheiß um die Frauen geht.
Hangman hat recht. Es geht nicht um die Frauen und auch nicht um die Wahrheit.
Es geht um die verkrustete Moralvorstellung einer konservativen Partei, die ihr moralideologisches Weltbild nun dem Volke überstülpen will.
Eine ernsthafte und sachgerechte Diskussion mit diesen Leuten kann somit gar nicht zielführend sein, weil die schlicht nicht daran interessiert sind und einfach nur ihr moralistisches Vorhaben durchbringen wollen.
Das wäre sicher effektiver, aber auch teurer und dafür will man das Geld eben nicht in die Hand nehmen.Wäre es da nicht besser, mehr Kontrollen, mehr Anlaufstellen, mehr Hilfe anzubieten? Am besten mehrsprachig, damit die betroffenen Frauen sich in ihrer Muttersprache unterhalten können.
Ein Verbot ist Günstiger, weckt den Eindruck, dass man etwas tut und trifft einige Menschen deren modalischen Bewertung von "richtig und falsch". Die wirklich "bösen Buben" wird das Gesetz nicht Treffen, dafür aber viele andere. Mit der neuen Gesetzgebung schlug man neue Wege ein, die nicht falsch waren und jetzt will die CDU wieder alles radikal zurücknehmen, anstatt mit Augenmaß zu handeln. Das ist keine kluge Politik.
Ps: aber die Blauen wähl ich trotzdem nicht...
Geändert von sieben (17.01.2025 um 18:49 Uhr)
Noch geht was...
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