| "Wer noch niemals in lauschiger Nacht
| einen Reeperbahn-Bummel gemacht,
| ist ein arger Wicht
| denn: er kennt Dich nicht -
| St. Pauli, St. Pauli bei Nacht."
Vorwort
Die nachfolgenden Zeilen formulierte ich auf unserer Rückfahrt mit der Deutschen Bahn -
und Heute, ein paar Tage später, stelle ich sie gerne hier einfach mal mit ein.
Ich weiß… mein Bericht über Hamburg’s bekanntes Amüsier- und Vergnügungszentrum tanzt (mal wieder) ein bisschen aus der Reihe. Trotzdem will ich das aktuell Erlebte und meine ganz eigenen Eindrücke auch irgendwo festhalten und diese gerne mit Euch teilen.
Womöglich kann der Eine oder Andere etwas für sich selbst daraus mitnehmen.
Damit zu den Rahmenbedingungen: Ein paar Tage im fernen Hamburg - und zwar gemeinsam mit meiner besseren Hälfte.
Der etwas andere Bericht vom Kiez.
oder: "Schatz, wollen wir auf die Reeperbahn?"
Zugegeben… als mich die Frage erreichte, hatte mich das nicht wirklich überrascht.
Schließlich stellte ein Hamburg-Trip ohne einen Bummel über den berühmt-berüchtigten Kiez durchaus eine Wissenslücke dar. Das wusste natürlich auch sie.
Angesichts der vielen Berichte, die ich ja zwischenzeitlich kannte, wusste ich um die uns erwartende Rotlicht-Atmosphäre - und das hinterließ auch gemischte Gefühle (die verpartnerten FK wissen, was ich meine).
Doch: die “Große Freiheit” lockte natürlich auch mich
Vor dem Hintergrund, dass unsere Perspektiven auf das dortige Geschehen unterschiedlicher nicht hätte sein können, stellte ich mich ein bisschen dumm und fragte nur: "...für's Bar- und Kneipenleben?"
Über "GetYourGide" also eine Reeperbahn-Führung gebucht - und zwar unter der Woche,
denn da wäre hoffentlich nicht so viel los (was sich dann auch bewahrheitet hatte).
In Hamburg war es dieser Tage sowieso arschkalt - und so stellte ich mich (bezogen auf mögliche leicht begleitete Damen) auf eher entspannte gemeinsame Stunden im Amüsierviertel ein.
Dann war es also soweit: wir stiegen am U-Bahnhof "St. Pauli" aus und fanden uns am Treffpunkt ein. Die Gruppe hatte eine Größe von etwa 15 Personen - darunter weitere Paare. Während unserer Reeperbahn-Führung wurden Bier und Schnaps gereicht - und wir lauschten aufmerksam den Ausführungen unseres jungen Guide's.
Dieser sinnierte schonmal auch über Dildo's und Analspiel-Varianten - mich hat das eher etwas amüsiert & andere aus der Gruppe rümpften eher die Nase.
Hier waren wir also: auf einer geschichtsträchtigen und historische Meile, die auf mich eine ganz eigene Faszination ausübte...
... "Was grinst Du denn die ganze Zeit so vor Dich hin?!", erreichte fragend auch mal mein Ohr…
...nunja…. als wir so vorbeizogen am Pink Palace, dem Geiz-Club und anderen Etablissements, da schossen mir so einige Berichte durch den Kopf…
Vor ein paar Jahren hätte ich mich ja massiv darüber geärgert, nicht auch mal einen flüchtigen Blick hinein werfen zu dürfen... - Heute? ...spielten meine Erinnerungen an Momente - verbunden mit vielen Emotionen - und Eure eigenen Geschichten hinter den Kulissen ihr ganz eigenes Kopfkino
Meine Antwort war nicht gelogen: "Ich freu' mich grad', auch endlich mal hier sein zu dürfen."
Heute galt es, sich all dem zu widmen, was sich angesichts der Rahmenbedingungen ergeben könnte - und das war dann doch so Einiges!
Aber: der Reihe nach.
Nach einem Zwischenstopp in der Ritze und dem gleichnamigen Schnaps, der sogar meiner besseren Hälfte gemundet hatte, begaben wir uns mit unserem Guide mitten hinein, in die sagenumwobene Rotlichtmeile.
Die Herbertstraße
Bevor wir in die Davidstraße beim Burger King einbogen, gab es einige wichtige Maßgaben vorab, die es zu befolgen galt: Die Seite beim Burger-King (rechts) ist den Damen und ihren Freiern vorbehalten. Alle Anderen - auch wir - laufen auf der linken Seite, um nicht gezielt angeworben zu werden.
Und so begaben wir uns zum legalisierten Straßenstrich - vorbei an einigen jungen Damen, die dieser Eiseskälte trotzen und anschaffen waren. Sie waren alle recht normal begleitet - vornehmlich in engen Jeans / Leggings. Ein gemeinsames Erkennungsmerkmal waren ihre Gürteltaschen, die sie alle um hatten.
Es war mein erster (aufmerksamer) Besuch eines Straßenstrichs - und kein zufälliges Vorbeifahren, nach dem Motto: “Huch - da stehen ja ein paar Damen…”
Auch die Information, dass alle Mädels dort angemeldet seien und ihre Verrichtungsräume in anliegenden Gebäuden mit Notfallknopf hätten, fand ich sehr interessant.
Jung & hübsch fände man auf den ersten Blick jedenfalls auch dort - ein Unterschied zu den in den mir bekannten Club's arbeitenden Damen gab es aus meiner Sicht nicht.
Als wir dann vor dem "Bretterverschlag" der Herbertstraße standen, hielt unser Guide die Gruppe an und versorgte uns mit weiteren Hintergrundinformationen. Plötzlich und sehr spontan splittete der Guide unsere Gruppe auf: "Alle Männer einmal quer durch die Herbertstraße - alle Frauen folgen mir gerade aus! Wir treffen uns in 5 Minuten auf der anderen Seite! - Ausnahmen gibt es keine!".
Na dann sag’ ich an dieser Stelle einfach mal: “Danke!”
Während meine Tour-Begleiter recht zielstrebig dieser Aufforderung nachkamen und bereits hinter der Sichtbarriere verschwanden, war ich als Nachzügler einige Meter hinter ihnen - und somit: für mich allein
Die Mädels hinter den Fenstern merkten natürlich recht schnell, dass da mal wieder ein Touri-Trupp hindurch manövriert wurde - bei meiner Wenigkeit als Nachzügler waren sie sich aber offensichtlich nicht so ganz sicher... - und plötzlich öffneten sich links und rechts die Fenster verbunden mit zielstrebigen Kontaktversuchen.
Ich hab’ noch im Ohr: "Hey! Komm' ma her!" - "Ey Du, Zimma?" - "Hallo Du da! - Ja, Du!" - ...
Allesamt wirklich sehr attraktive Frauen - und gepflegt sahen sie auch alle miteinander aus.
Nunja... wäre ich hier alleine unterwegs, hätte ich meiner Sehnsucht durchaus auch eine kleine Chance gegeben
Zumindest hätte ich einmal das Gespräch gesucht... - aber so?... hier und jetzt?.... die anderen Jungs vor mir? ...da fehlte mir dann doch - offen gestanden - der Mut.
Als wir auf der anderen Seite wieder durch die Sichtbarriere in den "öffentlichen Bereich" wechselten, hatten wir Männer noch einen kurzen Moment für uns.
Spannend war ja, als plötzlich der Eine bzw. Andere anfing, über Stundenzimmer zu sinnieren. Interessiert lauschte ich den gewechselten Worten und war mir sicher: ich bin hier wohl nicht der Einzige, der mit diesem Umfeld durchaus etwas Anfangen konnte…?!
Dann vereinigten sich die Gruppen und Paare wieder… - und manch’ Blick musste hier auch nicht weiter kommentiert werden...
Im Dollhouse.
Nach Tourabschluss gab es für alle Teilnehmer der Führung einen vergünstigten Eintritt ins Dollhouse: einer angesagten Tabledance-Bar auf der "Großen Freiheit".
Natürlich war ich gespannt, ob sich daraus noch ein weiterer Einblick ergeben könnte - denn: unser Abschluss war nicht dort, sondern in einer der angrenzenden Diskotheken.
Nachdem wir also gemeinsam ein bisschen das Tanzbein geschwungen haben - Bier & Schnaps sowieso schon eine lockere Stimmung erzeugten - kam der Moment, wo mich ihre Stimme erreicht: "Du! Wenn wir schonmal hier sind: wollen wir vielleicht noch ins Dollhouse?”
Meine bessere Hälfte hatte zu diesem Zeitpunkt die wichtigsten Informationen - nämlich, dass dort auch Menstrip angeboten wird und es auch paartauglich zugehen würde.
Zurückhaltend und begleitet mit einem inneren Grinsen antwortete ich nur: "Wenn Du magst? Mich würd's ja auch interessieren!"
Und so stehe ich vor meinem Erstbesuch eines Tabledance-Club’s
Der Eintritt schlägt mit 12 € pro Person zu buche - 50% Rabatt gab es für uns als Tour-Bucher.
Der "Schuppen" gliedert sich in drei Bereiche: vorne/mittig der Bar- & Thekenbereich - dahinter die Bühne mit einem Bike - links und rechts davon Bereiche mit beleuchteten Tabledance-Tischen.
Links vorne war für uns frei - mit gutem Blick auf den Bühnenbereich
Dort tanzten abwechselnd die Herren und die Damen in knappen Dessous - gestrippt wurde auf der Bühne aber nicht. Offensichtlich, um Appetit auf "mehr" zu machen: und einen Tabledance zu buchen?
Das "Geschäftsmodell" war mir dann schnell klar: und so orderten wir erstmal was zu Trinken und beobachteten gespannt das Geschehen. Angesichts der wilden Schilderungen unseres Guide's war meine bessere Hälfte jetzt plötzlich überhaupt nicht mehr entspannt
Ich dagegen schon - und als sich bei uns ein Stripper (Stan?) vorstellte und fragte, ob wir wüssten, wie’s läuft? Da antwortete ich selbstbewusst einfach mal mit "Ja" - denn: zu buchende Strips und Dollars an der Bar war uns vorab schon klar
Insgesamt nahm ich ca. 5 Performer wahr: 3 Mädel (davon 2 mit Sili's) und 2 männliche Stripper.
Jetzt hatten wir Glück! Denn: die drei noch freien Tische neben uns wurden schnell besetzt - und diese ließen sich nicht lange "bitten" und buchten fleißig Tabledance-Auftritte, die ja jeweils mit 30€ zu Buche schlagen (und auch in der Getränkekarte beworben werden).
Allerdings war ein wesentlicher Bestandteil der Darbietung das "Einkassieren" der Dollhouse-Dollar's mit unterschiedlichsten recht zweideutigen Move's. Die Dollars waren ja das Trinkgeld für den Boy oder das Girl (2€ je Dollar) und verlängerten die Performances bei fleißigem Einsatz.
Ich habe dann mal die Zeit im Blick gehabt und war gespannt, wie lange denn "unsere gemeinsame Zeit mit dem tanzenden Boy / Girl" währt… und war etwas erstaunt: mehr als 10-12 Minuten, dann war der Tabledance auch schon wieder vorbei
Wenn dann eine entsprechende Anzahl Dollhouse-Dollar zum Einsatz kommt, sind in eine Darbietung von 10-15 Minuten mal schnell 40-50€ investiert.
Nun.... für eine Gruppenerfahrung mag das Konzept sicherlich aufgehen / passen -
als Single-Herr oder Paar fühlte ich mich mit diesem P/L-Verhältnis nicht ganz so wohl…
Damit zur Erotik:
Was das Geschehen auf der Bühne angeht, da hat mich persönlich nichts Erotisches angesprochen Keine Frage: die Mädels waren alle attraktiv - doch: sie bewegten sich eher sehr langsam zur Musik oder “arbeiteten” Posen (beispielsweise ein Spagat auf dem Motorrad) ab. Doch: Kein Blick ins Publikum - kein Augenkontakt - kein Lächeln und auch kein Flirt mit den Gästen…? Fand ich eher etwas enttäuschend.
Auch, wenn das Gezeigte ganz nett anzuschaun' war.
Vielleicht lag es ja aber auch an “uns”: der Laden war zu dieser späten Stunde nicht wirklich voll...
Eine positive Ausnahme bildete allerdings der Stan(?) - zu ihm aber später noch ein Wort.
Bei den beobachteten Tabledance-Darbietungen kamen die Künstler in kleinen Kostümierungen an die Tische (Oberteil & Slip/Hose). Mit der Buchung verbunden war dann eben auch ein entsprechenden Strip.
Am Ende standen die Tänzer dann nackt vor ihren Gästen - die Genitalien waren aber bedeckt (die Girls hielten ihre Hand vor die Muschie - die Boy’s ein seidenes Tuch.
Während des Tabledance durften die Dollar mit dem Mund zwischen die Brüste platziert werden - oder in den im Lendenbereich beiseite geschobenen Slip.
Berührt durften allenfalls - sofern das Girl Dich führt - die Brüste oder die Armen. Die Berührungen waren aber sehr reduziert.
Die Tische selbst fand ich ja auch witzig: diese waren von unten beleuchtet und die Stufen hinauf entpuppten sich als Aufbewahrungsbox für die einen oder anderen Utensilien, die für den Tabledance benötigt wurden.
Keine Frage: das Dollhouse ist für Gruppenerfahrungen geeignet - beispielsweise Junggesellenabschiede von Jungs & Mädels, die ein bisschen frivol Party machen wollen.
Unser Nachbartisch machte es uns vor, wie es funktionieren kann: mit entsprechender Stimmung und dem Einsatz von genügend Dollar ist die Erfahrung durchaus phänomenal!
Nun... wäre ich allein? Ich hätte dem Konzept durchaus eine Chance gegeben.
Dafür waren aber (für mich) Heute zu viele Do's & Dont's im Raum - und so lehnte ich eine (wohl rhetorische) Nachfrage nach einem Strip für mich mit einem Lächeln lieber ab.
Dafür waren mir die ca. 50€ für das mir Gebotene dann doch irgendwo zu viel.
Meiner besseren Hälfte hätte ich allerdings sehr gerne ein Tänzchen gegönnt - doch leider habe ich es nicht geschafft, sie für einen Tabledance mit Stan zu gewinnen. Wir waren uns aber einig: er war der Performer des Abends! So engagiert und so gut gelaunt - auch mit seinen Break-Dance-Einlagen hatte er für unseren Geschmack richtig geglänzt. Er wäre für einen feuchtfröhlichen Mädelsabend ein Stimmungsgarant. Es war ehrlich eine pure Freude, ihm zuzusehen, wie er auf der Bühne (mit den wenigen Gästen hier im Raum) alles gegeben hat - Respekt! & @Girl’s: so geht das!
Und so verließen wir eben unbetanzt die Bar - zumal meine bessere Hälfte und ich sowieso schon sehr müde waren.
Am Ende des Tages fragte ich mich dann aber doch, wie es wohl wäre, alleine oder unter Männern einen ungehemmteren Laden zu besuchen?
Meine Neugierde war jedenfalls gestillt - meine Sehnsucht darauf aber (noch) nicht
Kleines Nachwort
Ich weiß & seht es mir nach: das hier ist nicht unbedingt ein klassischer "Fick-Bericht".
Sofern es hier an Board tatsächlich noch jemand geben sollte, der nicht weiß, wie es in einem Tabledance-Schuppen so läuft ... jetzt weiß er es
Und überhaupt:
Ich fand es sehr spannend, was auf der Reeperbahn plötzlich so alles möglich ist, wenn man diese mit seiner besseren Hälfte in einer geführten Tour besucht.
Somit: durchaus zur “Nachahmung” empfohlen.
So auch hier mein Gruß von fern:
“Denn maak et good, min Deern.”
Hans Albers - Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
Link-Service:
u.a.: http://www.dollhouse.de/
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