Hallo ihr Lieben,
Ich sortiere mal meine Gedanken, die mir schon länger durch den Kopf gehen....
Viele Männer suchen die Frau von nebenan, welche sich "nur ab und zu" ihr TG mit Prostitution aufbessert.
Nun kommt die nüchterne Erkenntnis (aus meinem Erfahrungsschatz):
Nahezu ALLE Damen, die ich in den sieben Jahren meiner Paysex-Laufbahn kennen gelernt habe, sind KEINE Nebenerwerbshuren gewesen. Vielleicht mal irgendwann für kurze Zeit, aber das Rotlicht und somit das schnell verfügbare Geld standen an vorderster Stelle und waren reizvoller als der lange, steinige Weg nach oben.
Zudem haben viele Frauen aus dem Milieu seelische Probleme und finanzielle Engpässe aufgrund eines Lebensstils, der über ihre Finanzen hinaus geht.
Was motiviert einen außer den zwei oben genannten Punkten noch dazu, der Prostitution nachzugehen?
Man möchte oftmals mithilfe dieses Jobs das nachholen, was in der Kindheit und Jugend nicht realisierbar war (Urlaub, teure Kleidung, falsche Form von Liebe, Lob und Anerkennung, Ersatz der Vaterfigur, die damals nicht vorhanden war; Führerschein machen und später ein Auto und Haus kaufen, Macht ausüben, ...).
Und bei Einigen ist es tatsächlich die (für sie) einzige Möglichkeit, sich eine mögliche Sucht zu finanzieren oder eine Schuld zu begleichen (in welcher Form auch immer).
Ich jedenfalls würde mich als Mann von der Vorstellung der immergeilen Studentin, die es am Wochenende besorgt braucht, um ihre Ausbildung oder Studium zu finanzieren oder der Hausfrau, die alleine zu Hause ist, während der Mann arbeiten geht oder sie getrennt wohnen, trennen und das vielleicht nur als nettes Lockargument oder geiles Rollenspiel betrachten.
Alle diese Frauen haben herbe Schicksale in ihrer Vergangenheit durchlebt (welche bis ins Säuglingsalter zurück reichen) ; sonst könnten sie nicht freiwillig ihren Körper und auch einen Teil ihrer Seele gegen Geld anbieten.
Mein persönliches Fazit?
Zumindest werde ich nie mehr so unbeschwert sein können wie vor dem Eintauchen ins horizontale Gewerbe.
Ich habe das Böse kennen gelernt, welches ich früher für Humbug gehalten habe, denn ich habe immer an das Gute im Menschen geglaubt und diese Haltung besitze ich nach etlichen Erfahrungen (zum Glück oder leider?) nicht mehr.
Es gibt tatsächlich Menschen, die von Grund auf böse oder nur auf ihren Vorteil bedacht sind.
Mit meinen jetzt 27 Jahren fühle ich mich wie 60.
Ich habe viele Orte auf der Welt bereist, in menschliche Abgründe geblickt, bin oft enttäuscht und ausgenutzt worden, habe viel Gutes und Schlechtes erlebt, bin Therapeut und gleichzeitig Ventil gewesen für Emotionen, welche über Paysex ihren Weg raus finden konnten und durften.
Eine gewisse Enttäuschung, Wut und Traurigkeit über das, was ich in der Vergangenheit getan oder aber auch versäumt habe, wird mich noch lange Zeit begleiten.
Auch habe ich nicht wenige Menschen enttäuscht, sie verletzt, belogen und betrogen und an Einigem habe ich auch heute noch zu knabbern.
Ich selbst mag diesen Job, da es schnell verdientes Geld ist, welcher mir Freude bereitet- solange man nicht zufällig einem Psychopathen in die Quere kommt
Die Prostitution bietet mir Möglichkeiten und Erlebnisse, die ich so niemals hätte erfahren dürfen (ich gehe jetzt nicht ins Detail, sonst wäre ich morgen noch nicht fertig mit der Aufzählung).
Dafür bin ich unendlich dankbar und glücklich, diese Möglichkeit zu haben- unabhängig davon, ob sie nun mein Broterwerb ist oder nicht.
Schönen Abend noch.
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