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„Beruflich ansässig im Proletariat, dabei unversehrt von Bildung und Ehrgeiz, koste ich dennoch gerne die süßen Früchte des Lebens.
Ob ich meine Promiskuität dafür sinnvoll nutzen kann?
Videamus - mögen die Spiele beginnen!“
(von mir: hochachtungsvoll zitiert – einen Rechteschreibefehler eigenmächtig und ohne Absprache verbessert + ein Semikolon, jedoch ohne grammatikalische Grundsicherheit, sondern eher aus dem Gefühl heraus, zusätzlich gesetzt - & kopiert von: http://www.kaufmich.com/Ponyo)
Bekanntlich ist Köln leider etwas weiter entfernt von der Region Baden.
Doch per Zufall oder war es gar Schicksal, entdeckte ich auf ihrem Profil den Hinweis auf einen Besuch ihrerseits in Heidelberg.
Hier habe ich die größten Teile meines studentischen Daseins verbracht.
Das passt doch
– ich spiele mit…
Spielzug Nummer 1: Das Anschreiben und die Antworten
Von einer Autobahnbrücke auf die unten vorbeifahrenden Autos spucken ...oder Flaschenpostgedichte vom Neckar in Richtung Meer verschicken ...oder sich bei türkischen Friseur gemeinsam und solidarisch eine Glatze rasieren lassen ...?
In Heidelberg gibt es tolle Freizeitbeschäftigungen.
Dekadentes spätes Frühstück gegen 11:00 Uhr und danach eine Urlaubsgruppe aus dem Asiatischen Raum entführen oder einfach die grauen Männer mit Menthol Zigaretten bestechen?
Egal was - Hauptsache ich, als alter Marylin Monroe Fan treffe einmal Dich, die du ihr so fast zwillingshaft gleichst.
So dann, wenn Bukowski gegen die Hauswand von Goethes Geburtshaus pinkeln kann, dann kann ich auch deine Augenbrauen färben.
Sollte es dir eventuell bekannt sein, wer den kleinen süßen Vogel auf dem Fenstersims getötet hat und du tatsächlich noch immer hier weiter liest, dann würde ich mich über die Anbahnung eines Treffens, während deines Besuches, in Heidelberg freuen. Gott, habe ich tatsächlich solch verschachtelte Relativsätze geschrieben ...Niemals zurück - höchstens mehrmals im Kreis ...
MdFdH
ich
Ponyo
Hi
(mit "ich" zu unterschreiben ist sehr kreativ und intelligent! Wie kommst du nur auf sowas!),
hab Dank für deine Nachricht.
Ein spätes Frühstück um 11? Da bin ich leider raus - an Urlaubstagen wäre mir das sogar zu früh für ein frühes Frühstück ^^
Dennoch können wir uns gerne in Heidelberg treffen; das Datum steht allerdings noch nicht ganz fest - ich XXXXXXXX und wir müssen uns noch genauer absprechen.
Ich könnte dir Bescheid geben, wenn ich genaueres weiß?
Beste Grüße
XXXX
MdFdH
Ich komme aus der Region - habe vor 1-2 Jahrhunderten in Heidelberg studiert und bin somit nah dran und auch zeitlich flexibel. Ob dann XXXXfrühes Frühstück gegen 18;00 Uhr oder spätes Mahl gegen Abend - nur kein Abendmahl - passt alles respektive ist organisierbar. Gebe einfach Rauchzeichen - hänge ein Plakat an den deutschen Bundestag - oder singe es bei irgend so einer Castingshow ..wann es passt.
Grüße
von mir
Ponyo
(ohne Namen kannst du deine putzigen Ideen aber vergessen - zumindest die, in denen ich vorkomme)
In den darauffolgenden Schriftwechseln wurde dann von mir mein Name mit eingesetzt und so erfolgte dann, nach einem zuvor geführten, sehr netten und spaßigem Telefonat, auch ein festes Date.
19:00 Uhr.
Noch steht die Sonne über Heidelberg und heizt die Stadt mit ihrer Energie auf.
Pünktlich auf die Sekunde verlässt eine junge Frau mit langen braunen Haaren, einer sehr sportlichen Figur, in einem Sommerkleid, das Hotel und lächelt mich ob meines: „Shalom schöne Frau“, an.
Wir schlendern, uns angeregt unterhaltend in Richtung eines mir noch aus der Vergangenheit bekannten, kleinem Lokal mit Außenplätzen.
Ist von einem Teller essen nicht mindestens genau so intim wie miteinander Sex zu haben?
Wir teilen uns, bei Erzählungen und Anekdoten, einen Salat.
„Hallo liebe Gastronomieverantwortlichen des schwarzen Peter in Heidelberg: Nicht böse gemeint aber: Nektarinen sind maximal Mutationen von Pfirsichen – Ziegenkäse schmeckt wenn man ihn ganz wenig im Backofen erwärmt und mit etwas braunem Zucker karamellisiert , noch besser als pur – Salatblätter besitzen kein Seepferdchen sondern lassen sich lieber beträufeln als ertränken – aber sonst war er ganz ok.“
Gegen 19:40
Ihr Zimmer im Hotel, in welches sie mich mitgenommen hat verfügt über einen doppelt so hohen Wärmegrad als es Quadratmeter hat.
Ein schmales Einzelbett macht sich darin breit als ob es die Ausmaße eines Containerschiffes hätte.
Aber das passt.
Zur Situation und zu Ponyo.
Denn um sie wirklich zu beschreiben bedarf es doch an Kreativität und malerischer Bildern und Vergleichen
Obwohl frei von solchen Eigenschaften versuche ich mich doch – bin ja noch im Spiel - …
Kennt ihr das Buch „Der Medicus von Noah Gordon“?
Darin gibt es einen Bader, zu der damaligen Zeit so etwas wie ein Arzt ohne Studium, welcher mit seinem Planwagen durch die Gegend reist.
Von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf.
Zaubertricks vor führt, Zähne zieht, in alltäglichen und nicht alltäglichen Dingen berät und so einerseits für Unterhaltung sorgt und anderseits aber auch hilft.
Bader zu sein ist jedoch mehr als ein Job, es ist eine Berufung.
Der Bader im Medicus verfügt zu all seinem Können und Wissen jedoch auch über ein mystisches Gefühl für Menschen und deren Bedürfnisse.
Genau in so einer Gestalt könnte ich mir Ponyo gut vorstellen.
Ihr Haar weht lang und weich im Wind während sie auf ihrem alten und bunt angemalten Wagen in die Stadt hinein fährt.
Dort angekommen darf man sie besuchen und wie auch beim Bader, gegen Entgeld und Bezahlung, um Versorgung bitten.
Ich selbst frage somit mit den Worten der singenden und schwarzen Krähen an:
„Kann ich etwas Abhilfe haben?
Abhilfe für mich bitte.
Denn wenn ich ein Heilmittel hätte
Ich würde genug nehmen, um mir selbst zu gefallen“
Gegen 22:30 Uhr
Bunte Lichter auf der A5 in Richtung Süden.
Alle Fenster sind herunter gelassen.
Die Musikanlage läuft auf Endstufe.
Warmer Fahrtwind atmet mir hyperventilierend ins Gesicht.
Ich hatte den Genuss eines kostenpflichtigen Heilmittels.
Ich gefalle mir nun – zumindest manchmal – vorübergehend - mehr oder weniger - nicht so sehr, als dass ich mich jetzt selbst küssen wollte - aber ..doch schon etwas ...
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