Aus meinem Tagebuch
25 kg erlaubt die Condor in der Premium Economy Class, ich habe für schlappe 80 € weitere fünf kg dazugekauft – nur one way, da ich die leise Hoffnung habe, auf dem Rückweg wird’s irgendwie weniger. Der Koffer ist pickepacke voll und bringt 31 kg auf die Waage. Mein Handgepäck wiegt auch mal wieder... schöne Schlepperei.
Der Flug verläuft irgendwie zäh in der 767, so richtig pennen kann ich nicht, OK, besser als Eco. Aber viel bringt es nicht wirklich an Platzangebot. Zudem habe ich so einen Hinterwäldler hinter mir sitzen, der meint mich ständig anmaulen zu müssen, weil ich meinen Sitz zurückgestellt habe. Wohl irgendwo aus dem Schrebergarten entwichen. Die Stewardess stellt es klar, trotzdem belästigt er mich weiter. Ich muss erst ein paar sehr klare Worte sprechen, dann ist endlich Ruhe. Was es für Volltrottel gibt.
Service und Essen sind gut. Knappe 11 Stunden braucht der Flieger, ist halt nicht der schnellste Typ.
Nachdem ich einige Horrorgeschichten über den kubanischen Zoll gelesen hatte, war ich, trotzdem es überall hieß, in Havanna sei es noch am besten bzw. harmlosesten, ziemlich angenehm überrascht, dass es so easy abging. Irgendwo stand was von max. einer Kamera pro Person, Reisekrankenversicherung würde abgefragt, manche sprachen von ewigen Diskussionen wegen irgendwelcher Geschenke, die man mitbringt. Nichts von alledem. Die junge, supernette Tante von der Passkontrolle wollte nur wissen, ob ich letztens in Afrika war (Ebola Problematik), ob ich nur den einen Pass hätte und ob ich einen Stempel wolle. Das war’s schon. Krankenversicherung wird nicht verlangt, auch beim anschließenden Durchleuchten des Handgepäcks interessiert sich niemand für meine Cams (ich habe drei Cams dabei, Notebook und zwei ext. Festplatten). Nur meinen Metallsafe wollen sie sehen, kannten sie wohl noch nicht. Aber auch so wird in mein Handgepäck nur ganz oberflächlich mal reingeschaut, sonst hätten sie es gar nicht aufgemacht.
Das ging ja echt fix. Ich bin als einer der Ersten am Kofferband, aber das zieht sich nun doch hin mit der Gepäckausgabe. Etwas kurios, erst wird noch ein anderer Flug auf unserem Band abgefertigt, dann kommen endlich unsere Koffer, aber nicht auf einem, sondern auf beiden Belts (es gibt nur zwei).
Schließlich kommt das Teil und ich starte durch, am Zoll vorbei, niemand will was wissen oder hält mich auf. Draußen dann nach rechts in die Abflughalle, denn hier gibt es zwei Wechselschalter. Der Kurs ist mies, 118 CUC (Peso Convertible) bekomme ich für 100 €, mehr wechsle ich nicht.
Das Taxi ist schnell klargemacht (25 CUC Festpreis) und bringt mich in ca. 20 Minuten nach Vedado rein zu meiner vorab im Net reservierten Casa. Der Taxler musste zuerst etwas suchen, er wollte mich schon absetzen bei der ersten Adresse am liebsten, aber mir schwante, dass die evtl. falsch sein könnte – so war es dann auch. Holzauge sei wachsam. Mit vollem Gedöns im Dunkeln irgendwo in Havanna zu stehen ist nicht das, was ich wirklich will, deswegen zahle ich das Taxi nicht, sondern schau erst mal. Nachdem der Irrtum aufgeklärt ist, findet er die Casa.
Kuba Fotos (Ein paar Fotos)
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