Zitat von
Knatterton
Es sind sehr wohl Kosten mit dem ProstSchG verbunden. Diese können direkt oder indirekt sein. Direkt z.B. durch Einbau eines Notrufsystems oder Trennung der sanitären Anlagen für SDL und deren Gäste. Kondome, Genehmigungen und ggf. erforderliche Umbaumaßnahmen kosten auch Geld.
Die allgemeinen Kosten und deren Steigerungen machen vor dem Rotlich nicht halt. Wasser, Strom, Heizung, Öl, Gas, Müll, und und und wollen auch dort bezahlt sein.
Bei alledem ist noch nichts darüber ausgesagt, wer diese Kosten trägt.
Betreiber von Prostitutionsstätten werden versuchen diese auf die SDL abzuwälzen, sprich die Kosten für Zimmermiete, Eintritt o.ä. steigen.
Den SDL bleibt dann nichts anderes übrig, als diese Kosten auf die eigene Kappe zu nehmen, was faktisch einer Veringerung des Einkommens gleich kommt. Oder die SDL kann versuchen, um wieder das ursprüngliche Einkommen zu erzielen, dies in den Preis ihrer Dienstleistung einfließen zu lassen. Gleichzeitig hat der Gesetzgeber den SDL einiges an zusätzlichen Verdienstmöglichkeiten entzogen. Legale Aufpreise für FO oder FT sind nicht mehr möglich. Deshalb die Erhöhung des Grundpreises.
Ganz am Ende der Wertschöpfungskette steht dann der Verbraucher=Freier, der das zähneknirschend akzeptiert oder die Dienstleistung einfach nicht mehr in Anspruch nimmt.
Jeder Preisveränderung ist eine unternehmerische Entscheidung. Diese birgt Chancen wie Risiken und kann grundlegende Auswirkungen auf die Umsatz- und Gewinn-Entwicklung haben. Ein dauerhaft zu niedriger Preis kann existensgefährdend werden, genauso wie zu überzogene Forderungen. Das Geheimnis liegt in einem marktgerechten Preis, den es eben durch Veränderung herauszufinden gilt. Die Zukunft wird zeigen, ob dies speziell bei Lilli M, wie auch generell bei allen anderen Betreibern, Prostitutionsstätten und SDL gelungen ist.
Das Rotlicht ist im Wandel. Die Rotlichtstrukturen von gestern sind nicht unbedingt die geeignetsten für heute. Um es klischeehaft auszudrücken: Ob die "gestrigen Rotlichtgrößen" sich halten können oder die "modernen, unternehmerisch denkenden Managertypen" sich durchsetzen darf mit Spannung verfolgt werden.
Hier jetzt eine Diskussion speziell um Lilli M zu führen ist wenig hilfreich. Die wenigsten haben Einblick in den Businessplan oder die Kostenstruktur einzelner Paysex-Anbieter. Schreibt lieber aussagekräftige Berichte, inkl. Benennung von Serviceumfang und Preis. Dann kann jeder mitlesende Anbieter erkennen, was an seiner Konzeption möglicherweise falsch ist. Ebenso können die User erkennen, in welcher Location oder bei welcher SDL sie künftig besser aufgehoben sein könnten. BW7 ist eben ein Moasiksteinchen, wenn es um Transparenz im Markt geht.
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